Social Dancing Blog

Eines vorweg – Fehler, die wir im Tanzen machen, zeigen uns nur Einschränkungen, die wir in diesem spezifischen Moment haben. Sie sagen nichts Negatives oder Urteilendes über unser allgemeines Potential bzw. die Fähigkeit aus, uns zu verbessern! (…) Fehler, die wir machen, sollten uns eher stimulieren, weiter zu machen statt aufzuhören (…) Mit dieser Einstellung im Hinterkopf können wir jetzt positiv und ohne Angst diesen Fehlern ins Auge blicken, oder? Na dann los!

Angst, Fehler zu machen
Das ist wahrscheinlich so alt wie der Tanz selbst. Wer mag schon Fehler machen? Niemand! (…) Es ist nicht die Frage, OB man Fehler im Tanzen macht, sondern WIE man damit umgeht. Ich verrate dir jetzt etwas, aber ich bitte dich das nur für dich zu behalten: Ich mache in jedem einzelnen Tanz Fehler! Egal, wie gut meine Partnerin tanzt! Sie sind immer da! Große oder kleine. Aber jetzt kommt noch ein Geheimnis (…) : Conny macht auch Fehler in jedem Tanz, den sie tanzt! Und weißt Du was? Trotzdem haben wir beide so viel Freude am Tanzen! Weil diese kleine Fehler nie das Bedürfnis überschatten können, sich mit einem anderen Menschen in Harmonie bewegen zu wollen. Diese kleinen Tanzfehler sind ein Bestandteil des Social Dance. Wir rechnen sogar mit ihnen. Also, ist es OK, sie zu machen. Man muss somit keine Angst mehr davor haben. Denn wir tun es alle. Egal wie gut jemand tanzen kann. Punkt!

Zu schnell beginnen
Das ist wieder einmal an die Leader gerichtet. Jedenfalls glauben zu viele Tanzmänner, sie müssten sich am Beginn von einem Tanz möglichst schnell los bewegen. In diesem Beginn von einem Social Dance liegt ganz viel Harmoniepotential. Man sollte sich IMMER ein paar Takte mehr Zeit lassen, um den Rhythmus der Musik zu definieren, als die meisten vielleicht glauben. Die Damen mögen es einfach nicht, sich dauernd außerhalb des Rhythmus zu bewegen. (…) Vieles rührt daher, dass man sich am Anfang von jedem Tanz zu wenig Zeit nimmt, um den Einstieg zu finden.

Zu persönlich nehmen
Es geht darum, dass wir zu schnell ein ehrliches und konstruktives Feedback zu persönlich nehmen und unter Umständen beginnen, an uns zu zweifeln. Fehler! Ich erinnere dich noch einmal: Fehler zeigen uns, wo unser Verbesserungspotential liegt! Also, solange das Feedback (egal von wem es kommt) konstruktiv und respektvoll transportiert wurde, sollte es keinen Grund geben, daran zu verzweifeln. (…)

Zu wenig Aufmerksamkeit
(…) Ohne Aufmerksamkeit unserem Gegenüber zerfällt die ganze Welt. (…) Im Tanzen ist man natürlich auf vielen verschiedenen Ebenen gefordert und man kann nicht immer Ressource für den anderen auch noch aufbringen. Immer vielleicht nicht… Aber immer wieder. Und so oft es geht. Dieses Thema ist so wichtig und das nicht nur im Tanze.

Zu wenig tanzen gehen
Je weniger man tanzt, desto weniger wird man es beherrschen können und damit weniger Spaß dabei haben. Diese Weisheit könnte wieder von meinem Opa gekommen sein. Aber es ist ein Fakt! Unsere Empfehlung ist es, mindestens einmal die Woche frei tanzen zu gehen. Da zählt der Kursabend nicht dazu. Ich meine ein Tanzevent, wo man Social tanzen kann, idealer Weise auch mit anderen PartnerInnen. (…) Dann macht das ganze noch mehr Spaß!

Die Struktur vernachlässigen
Vor allem die Tanzherren sind schuldig in diesem Punkt. Zu oft glauben wir, dass wir mit den Basics unsere Damen nur langweilen. Männer sind oft der Überzeugung, dass sie die Frauen nur mit komplexen und raffinierten Figuren und Bewegungen beeindrucken.
Denken wir kurz gemeinsam nach… Würdest du dir wünschen, pausenlos in verschiedenste Richtungen, von denen du nicht einmal gewusst hast, dass es sie gibt, gewirbelt zu werden? Wahrscheinlich nicht… Zumindest nicht die ganze Zeit. Wir alle brauchen immer wieder eine Entspannungsphase im Tanzen. (…) Durch das Tanzen der Basic Elemente haben wir eine bessere Chance, unsere körperlichen und kognitiven Ressourcen gut »aufzuteilen«. Die Connection im Paar freut sich darüber.

Aufhören, zu lernen
(…) Wenn man nichts Neues probiert und immer auf die gleiche alte Routine vertraut, ist das der kürzeste Weg zur Mittelmäßigkeit. Es liegt an jedem von uns, welchen Weg wir gehen sollen. (…)

Die Sache zu ernst nehmen
Ja, das können wir Menschen gut – etwas Lustiges so ernst nehmen und mit unserem Ehrgeiz überschütten, dass es gar nicht mehr lustig ist. Ich nehme den Tanz und alles drumherum schon sehr ernst… Bis auf die Zeit, in der ich wirklich tanze. (…)
Gehe einfach davon aus, dass du Fehler machen wirst. Es ist nur eine Frage der Zeit. Na und? Der größte Fehler wäre aber, wegen der Fehler, die man macht, sich das Leben super schwer zu machen und das Ganze akribisch und wie besessen bis zur Unkenntlichkeit zu trainieren. Konzentrieren wir uns viel lieber auf die Sachen, die im Tanzen funktionieren und versuchen aus den Fehlern zu lernen und sie zumindest nicht zu wiederholen.

Gepflegtes Äußeres
Tja! Das ist natürlich ein empfindlicher Punkt, bei dem sich leider zu wenige angesprochen fühlen. Und ich spreche nicht davon, dass man voll aufgestylt wie ein Model vom Laufsteg daher kommen muss. Ich spreche von einfachen Dingen: geduscht sein, frische Klamotten tragen, Mundgeruch vermeiden, keine »problematischen« Sachen vor dem Tanzen essen, Deo benutzen, gar Parfum. Normale Sachen halt. Vielleicht kommt man im normalen Alltag hin und wieder ohne diese Dinge aus, aber beim Tanzen multiplizieren sich diese »Problemsituationen« ums Vielfache. Weil wir uns viel dabei bewegen. Weil wir anderen Menschen so nahe wie nur sehr selten kommen. Also sollten wir darauf mehr schauen, damit wir und unsere Umgebung ein angenehmeres Dasein haben.

Nicht aus Fehlern lernen
Das habe ich mir fürs Ende aufbewahrt. Ja, wir alle machen viele Tanzfehler. Aber sehr gute TänzerInnen versuchen, sie nicht zu wiederholen. Zumindest nicht in demselben Tanz. Sie lernen sehr schnell aus den Fehlern, die sie gemacht haben, wiederholen sie nicht und deswegen werden sie auch als gute und angenehme TänzerInnen empfunden. Wenn wir immer wieder denselben Fehler in einem Tanz machen, erwecken wir bei unserem Gegenüber ein Gefühl der Ignoranz. Wer mag schon ignorante Menschen?