Die Tanzszene ist einem stetigen Wandel der Stilrichtungen und Einflüssen unterworfen. Unsere TANZEN – Das Magazin-Kolumnistin und YouTuberin Maren Haase hat sich dieses Jahr unter die Tänzer*innen des Euro Dance Festivals gemischt, um genau dieser Frage auf den Grund zu gehen.
Das Euro Dance Festival ging am 13. Februar 2018 als größtes Tanzfestival Europas in die 12. Runde. Zahlreiche hochqualifizierte Trainer*innen und Referent*innen aus der ganzen Welt und aus allen erdenklichen Tanz-Sparten waren vor Ort, um an sechs Tagen mehrere hundert Workshops zu geben.
Um herauszufinden, was denn eigentlich der Tanztrend ist, machte ich mich also auf den Weg zum Euro Dance Festival. Da der Stundenplan mit allen Styles gespickt war, die das Herz begehrte, hatte ich die freie Auswahl zwischen einer Vielzahl von Workshops. Von einigen Tänzen hatte ich noch nie zuvor etwas gehört und so mischte ich mich unter die motivierten Teilnehmer*innen.
Von Jive über Bachata und Wiener Walzer bis hin zu Hip Hop wollte ich verschiedene Tänze kennenlernen.
Viele Trainer*innen, die ich auf dem Stundenplan entdeckte, waren mir bereits bekannt. So hatte ich die Möglichkeit, Unterricht bei Top-Stars wie Motsi Mabuse, Melissa Ortiz-Gomez, Sandra und Steffen Zoglauer, John Lindo, Christian Polanc und Michael Hull zu nehmen.
Nach den Workshops besuchte ich die eindrucksvollen Abend-Shows im Europa-Park Dome. Die inspirierenden Darbietungen der Weltstars machten jeden Abend aufs Neue besonders. Zu sehen gab es unter anderem Shows von B-Boy Pocket, der für einen Tanz aus Seoul eingeflogen worden war, von dem sympathischen Boogie-Tanzpaar Ehrentraut und den mehrfachen Welt- und Europameistern Kür Standard und Kür Latein, Kathrin Menzinger & Vadim Garbuzov.
Doch was ist denn jetzt mein Fazit zur Suche nach dem Tanztrend? So pauschal konnte ich das gar nicht feststellen, jedoch geht es eher weg von den klassischen Tänzen und hin zum Social Dance. Salsa, Bachata und West Coast Swing sind die absoluten Allrounder und zeigen besonders auf kleinen Flächen, wie vielfältig sie sind. Ein absoluter Trend, aber nicht erst seit diesem Jahr! Neben den schon bekannten Social Dances, habe ich auch ein paar “alte Bekannte” wieder entdeckt. Die Swing-Tänze in allen Formen, mit und ohne wilde Hebefiguren, haben ihren Weg zurück auf die Flächen gefunden. Ebenso der Tango Argentino, welcher, im Gegensatz zum englischen Tango, statt den ausschweifenden, weitläufigen Figuren, mit geführten, kompakten Variationen brilliert.
Da es dieses Jahr zum ersten Mal auch ein Teilnehmer-Zertifikat gab, auf dem schriftlich festgehalten wurde, wie viele Workshops ich besucht habe, werde ich mich noch jahrelang an die wunderschöne Zeit auf dem Euro Dance Festival erinnern können.