Mythen, Sagen und Legenden ranken sich um das Thema »Tanzen«. TANZEN – Das Magazin hat sich einige per Zufallsgenerator rausgepickt und versucht sie – mehr oder weniger fundiert – einzuordnen. 😉

Mythos 1: Alle Tänzer sind schwul – FALSCH

Der prominenteste Mythos lässt sich auch gleich mit viel Prominenz widerlegen: Joachim Llambi ist gerade frisch verliebt nach zwei absolvierten Langzeitehen (doch, mit jeweils 13 Jahren haben die Ehen lange gehalten – und das in der Promi-Welt!) und Massimo Sinato hat sich während »Let’s Dance« in seine Rebecca Mir verliebt. Gut, rein statistisch be- oder widerlegen lässt sich dieser Mythos nicht – es wäre doch sehr befremdlich, wenn wir in einer groß angelegten Umfrage jeden Tänzer nach seinen sexuellen Vorlieben befragen würden. Aber wir halten fest: Ausnahmslos alle Tänzer können es schon mal nicht sein.

Mythos 2: Tanzen schützt vor Demenz – RICHTIG

Denn das wiederum haben Wissenschaftler rausgefunden: Tanzen verringert das Risiko, an Demenz zu erkranken, um 76 Prozent!* Denn die komplexen Bewegungen, Figuren und die Herausforderungen beim Führen und Folgen fordern die grauen Zellen sehr stark. Außerdem macht Bewegung auf Musik richtig Spaß und gesellig ist es auch noch. Deshalb ist Tanzen sehr viel wirkungsvoller als beispielsweise Kreuzworträtsel lösen.

Mythos 3: Je besser ein Mann tanzt, desto besser ist er im Bett – VIELLEICHT RICHTIG

Shakira soll das mal behauptet haben. Es wird ja bekanntlich in Umfragen zum Thema Sex am meisten gelogen. Also lassen wir auch hier Umfragen und Feldstudien außen vor und machen uns Gedanken, was an diesem Mythos dran sein könnte. Wer tanzt, lernt seinen Körper kennen. Tanzen wirkt außerdem auf die Tiefenmuskulatur, zu der auch der Beckenboden gehört. (Ja, auch Männer besitzen diese Muskelgruppe!) Ist diese wiederum gut ausgebildet, macht es auch im Bett mehr Spaß. Außerdem lernt man auf der Tanzfläche, auf seine Partnerin zu achten und auf kleine körperliche Signale zu reagieren. Auch diese Achtsamkeit wirkt sich positiv auf Aktivitäten im Schlafzimmer aus. Umgekehrt muss man aber auch berücksichtigen, dass Paare in der Regel beim Tanzen mehr Zuschauer haben, als beim Sex. Viele Männer fangen auch erst spät mit dem Tanzen an. Dementsprechend muss tänzerisches Können nicht in direkter Verbindung zu den sexuellen Kompetenzen stehen. Aber Körpergefühl und Rhythmus in der Vertikalen zu schulen, um die Ergebnisse in der Horizontalen anzuwenden, bringt mit Sicherheit mehr Spaß für beide.

Mythos 4: Tanzende Menschen sind arrogant und eingebildet – FALSCH

Menschen, die tanzen, achten auf ihre Körperhaltung. Eine aufrechte Haltung, Brust raus und ein offener Blick strahlen Selbstbewusstsein aus – ein »Nebeneffekt« beim Tanzen. Für Menschen, die eher schüchtern und zurückhaltend sind, kann eine solche Körperhaltung auch mal arrogant wirken. Doch das ist meistens nicht der Fall: Tänzerinnen und Tänzer zeigen vielmehr Haltung und stehen zu sich. Außerdem sind sie kommunikativ und gern mit Menschen in Kontakt. Auch das widerspricht dem Mythos, das Tänzerinnen und Tänzer eingebildet sind.

Mythos 5: Alle Tänzerinnen und Tänzer können nur bis acht zählen – FALSCH

Korrekt formuliert müsste es heißen: Alle Tänzerinnen und Tänzer wollen nur bis acht zählen. In acht Taktschläge, also in einen »Achter« bringt man schon ne ganze Menge an Tanz-Know-how unter. Wenn es nicht ausreichen sollte, gibt es eben noch einen »Achter« und noch einen… Höhere Zahlen lenken nur vom eigentlichen Tanz und von der Musik ab.

Mythos 6: »Tanzen« kommt von »tun« – wenn es von »wissen« käme, hieße es »wanzen« – RICHTIG

Es ist wichtig und absolut empfehlenswert in einer Tanzschule die Tanzkurse zu besuchen und sich dort vom Tanzlehrer-Team mit Infos versorgen zu lassen. Aber wie jede Bewegungsform braucht auch der Tanz vor allem: Routine und Übung. Nur im Tanzkurs stehen und zuhören und dann wieder an der Bar sitzen, hilft da nicht. Routine bekommt man am schnellsten, wenn man mal zwischendurch einfach drauf los tanzt, Kombinationen ausprobiert und viel Spaß mit seinem Partner hat. Die Erfahrung, welche Aktion oder Reaktion zu welcher Tanzsituation am besten passt, wird sich von ganz allein einstellen.

Mythos 7: Betrunken tanzt man besser – FALSCH

»Vertrau mir, du kannst tanzen. – Dein Vodka.« Der Spruch klingt verlockend, aber wir empfehlen ein unbelastetes Tanzerlebnis. Vielen Frauen wird beim Drehen im Walzer beispielsweise sowieso schon schwindelig. Alkohol wirkt da eher kontraproduktiv. Und auch die eigene Balance zu finden und gemeinsam mit dem Partner stabil zu stehen, wird mit jedem Glas Alkohol schwerer. Schon bei den Jugendlichen wirbt der Allgemeine Deutsche Tanzlehrerverband (ADTV) mit »Tanzrausch statt Vollrausch«. Auch für Erwachsene ist das ein schönes Motto, an das man gern denken darf.

*https://www.spektrum.de/magazin/dance-gegen-demenz-musik-erhaelt-die-grauen-zellen/1368425