Der YouTube-Star über den Job, das tanzen
und den Mond…

Über vier Millionen Menschen, die sein Leben verfolgen:
Julien Bam gehört zu den erfolgreichsten YouTubern Deutschlands. Jede Woche veröffentlicht er ein neues Video, das mit seinem Team aufwendig produziert wird. Juliens Absicht ist es, die Zuschauer zu unterhalten und so präsentiert er immer wieder neue Talente; darunter auch das Tanzen!

TdM: Hallo Julien, du bist mit über vier Millionen Followern einer der erfolgreichsten Youtuber Deutschlands. Was sagst du Leuten, die dich nicht kennen, warum du so bekannt bist?

Julien Bam: Ja, auch erstmal „Hallo“. Mmh die Frage kann ich eigentlich gar nicht beantworten, weil ich nicht unbedingt direkt über meine Arbeit spreche, wenn ich Menschen in meinem Privatleben kennenlerne. Und wenn die Frage dann doch aufkommt, sage ich, dass ich Webvideoproduzent bin. Es ist nicht so meine Art, direkt mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich meine, man will ja auch eher den Menschen an sich kennenlernen, warum sollte ich dann auf meine Videos hinweisen?

TdM: Ist Dein Job für dich Arbeit?
Was ist toll daran und was nervt dich?

Julien Bam: Ja, na klar. Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Ich wünsche jedem, dass er das beruflich ausleben kann, was ihn glücklich macht und ich habe da echt Glück gehabt, dass ich meine unterschiedlichen Leidenschaften vom Entertainment, über Tanz bis hin zur Musik so ausleben darf und damit meine Brötchen verdiene. Inzwischen bin ich ja auch nicht mehr nur alleine, sondern habe meine eigene Firma und mein Team um mich herum.
Ich bin viel zu happy damit, um zu sagen, dass mich irgendwas daran nervt. Klar muss der Schlaf oft dran glauben, aber das ist ja auch letztendlich meine eigene Entscheidung, wofür ich das gerne in Kauf nehme.

TdM: Wenn du und dein Team bei einem Videodreh seid, welche Projekte machen dir am meisten Spaß?

Julien Bam: Boar, das kann ich so pauschal gar nicht sagen. Jedes Video ist letztendlich immer aus meiner eigenen Feder und einem Blatt Papier entstanden. Deshalb hängt auch an jedem einzelnen Herzblut. Aber ich mag es besonders, wenn wir uns etwas vornehmen, was eigentlich in so kurzer Zeit unmöglich erscheint und wir es dann doch irgendwie umgesetzt bekommen. Das ist ein großartiges Gefühl.

TdM: Wie läuft das als Youtube-Star, trifft man sich im Headquarter der Firma und tauscht sich ab und zu mit den anderen Stars der Szene aus?

Julien Bam: Also ich habe ja, wie gesagt, mein eigenes kleines Team. Daher habe ich auch Anfang des Jahres die Wohnung gegen ein Haus getauscht, um meinem Team und mir mehr Platz bieten zu können. Das war auch bitter nötig, weil wir jahrelang auf engstem Raum gearbeitet haben. Dort wurde konzeptioniert, gedreht, geschnitten, geschlafen und gegessen. Wir haben eigentlich den gleichen Ablauf, wie jeder andere auch: Wir treffen uns morgens zum Arbeitsbeginn und dann wird halt gearbeitet; Nur mit dem Unterschied, dass mein Team und ich keine Wochentage oder Feierabend-Zeiten kennen. Bei uns passiert einfach an jedem Tag in der Woche etwas. Jetzt habe ich ja auch noch einen zweiten Kanal und der muss natürlich auch bespielt werden. Klar machen wir hin und wieder auch etwas mit anderen Webvideoproduzenten, aber jeder macht ja auch irgendwie sein eigenes Ding. Das ist auch wie in jeder anderen Branche.

TdM: Mit über 4,2 Millionen Followern auf Youtube und 3,5 Millionen Abonnenten auf Instagram bist du sehr gefragt. Was ist das Geheimnis Deines Erfolges?

Julien Bam: Dazu habe ich sogar ein Video mit dem Namen „Geheimnis meines Erfolges“ gedreht. Da will ich gar nicht viel vorweg nehmen. Schaut gerne mal rein! 😀

TdM: Gibt es eigentlich Namen von Fan-Kommentaren, die Dir im Gedächtnis bleiben, sozusagen Wiederholungstäter, an die man sich erinnert und weshalb?

Julien Bam: Klar! Es gibt Leute aus meiner Community, die mich schon viele Jahre begleiten und schon Videos von mir verfolgt haben, als ich diesen Kanal noch gar nicht hatte. Es ist von der Zeit her natürlich nicht immer möglich allen gerecht zu werden, aber mir ist der enge Austausch mit meiner Community schon sehr wichtig. Wir machen auf gewisse Art und Weise diese spannende Reise ja auch zusammen.

TdM: Du bist die ganze Zeit mit Youtube konfrontiert. Hast du noch Zeit selbst Videos anzusehen und wenn ja, welche YouTube Videos sind deine Favorites?

Julien Bam: Ja ich mach ja nicht nur gerne Videos, sondern ich analysiere auch sehr gerne. Das ist quasi meine Art der Marktanalyse. Ich finde es immer spannend, was die anderen so treiben oder was sie sich für die Woche überlegt haben.
Ich schaue mir viele Influencer an. Natürlich gerade von den Leuten, die man auch persönlich ganz gut kennt, wie CrispyRob, Rezo, iBlali, Bulien usw.

TdM: Wie man in vielen deiner Videos sieht, bist du Breakdancer und warst auch hinter der Kamera Teil der Got-to-Dance-Crew. Da hast du sicherlich auch den ein oder anderen Profitänzer kennengelernt. Hast du tänzerische Vorbilder?

Julien Bam: Meine ersten Vorbilder gewann ich schon, als ich mit dem HipHop in Berührung kam. Auf meinen Reisen, die mir durch unsere Tanzfilme ermöglicht wurden, lernte ich viele großartige und inspirierende Tänzer kennen, wie z.B. D-Trix, der nicht nur Tänzer, sondern auch ein großer Youtuber ist, Bboy Blond, Bboy Jaekwon, Bboy Venum, Bboy Niek und Bboy Amok, Robozee, Bboy Storm und viele, viele mehr. Auch Sugar Rae, der einst mein Lehrer war, sehe ich als große Motivation für mich und den Tanz. Ein sehr großes Idol, das ich noch nicht getroffen habe, ist Daniel Cloud Campos.

TdM: Zwischen dem Standard/Latein-Tanzen und Breakdance liegen ja Welten, hast du mal einen Paartanzkurs gemacht?

Julien Bam: Bislang noch nicht. Höchstens damals in der Schule beim Sportunterricht.

TdM: Du bist Tänzer, du kannst singen, du filmst, fotografierst und bringst Menschen zum Lachen. Welches Talent schlummert in Dir, welches Du nicht nutzt?

Julien Bam: Ich würde es eher als Ehrgeiz bzw. Disziplin für eine bestimmte Sache betiteln. Für alles, was ich lernen und können will, nehme ich mir die Zeit. Ich übe und studiere es so lange, bis ich es kann. Dadurch habe ich viele Dinge gelernt, auf die ich bis heute noch gerne zurückgreife, wie zum Beispiel dem Geige und Klavier spielen, dem Zeichnen, und vielem mehr. Einiges davon behalte ich aber dennoch für mich.

TdM: Du bist gebürtiger Aachener, aber auch mit Singapur verwurzelt. Welches sind deine drei Lieblingsplätze auf der Welt?

Julien Bam: …Aachen, Singapur und Köln hahaha

TdM: Was steht noch auf deiner Lebens-to-do-Liste

Julien Bam: Ich würde gerne einmal auf den Mond fliegen 😉

TdM: Eine letzte Frage hätten wir noch. Wärst du in einem Zeitalter vor dem Internet geboren, wie würdest du deine Brötchen verdienen

Julien Bam: Mein Beruf ist mein Leben. Ich kann mir nicht vorstellen, etwas anderes zu machen. Mein Job macht mir einfach so viel Spaß, aber als Kind wollte ich immer Astronaut werden. Dank meines Vaters hatte ich schon immer einen besonderen Bezug zum Mond.

Wir danken Julien, dass er sich die Zeit genommen und unsere Fragen beantwortet hat. Sei es mit dem Tanzen oder seinen Videos: Unser Team wünscht weiterhin viel Erfolg!