Das neue Designmaterial erobert die Tanzböden

Die 257ers besingen in ihrem Hit »Holz« aus dem vergangenen Sommer die diversen Vorteile des, laut Liedtextes, besten Materials der Welt. So sieht Holz zum Beispiel »sehr schön aus, Holz ist vielseitig, Du kannst es verbrennen, Du kannst es sägen. Ja wenn Du es verbrennst dann spendet es Wärme, aber wenn Du es sägst, dann nicht« Ich hörte mir das Lied mit zwei Menschen an, die etwas mehr davon verstehen als ich. Andreas Schanz und Juliane Illenseer vom CasaNova Showroom sind zwei Experten für Bodenbeläge aller Art, und sie erklärten mir, wieso trotz des bestechend überzeugenden Songtextes in Tanzschulen und auch Privatwohnungen die neuen Designboden-Alternativen aus Vinyl immer mehr auf dem Vormarsch sind.

Haben die 257er denn Recht? Ist Holz der beste Freund des Menschen?
Juliane: Das kommt ganz auf den Menschen an. Holz ist warm und etwas Natürliches. Das gibt ihm natürlich einen eigenen Charme. Wer das mag, kann mit Parkett nichts falsch machen.

Kann dem guten alten Parkett überhaupt etwas das Wasser reichen?
Andreas: Es ist natürlich der Klassiker und immer wieder überarbeitbar. Wenn dann also im Laufe der Zeit durch stetige Benutzung Abnutzungsspuren entstehen, kann ich es einfach abschleifen und sogar mehrfach neu versiegeln. Allerdings immer nur in großer Dimension. Ist also nur ein Quadratmeter Parkett beschädigt, muss ich immer von Wand zu Wand denken und alles sanieren. Eine Alternative sind Designböden aus Vinyl. Diese vermitteln die gewünschte Holzoptik, aber ohne die Eigenschaften des Holzes. Also mit weniger Fugenbildung, weniger Feuchtigkeitsanfälligkeit und ohne komplizierte Reinigung bzw. Pflege. Hier können auch einzelne Stellen mitten im Raum ausgewechselt werden.

Vor einigen Jahren geriet Vinyl Boden stark in Verruf. Er sei gesundheitsschädlich und bei längerer Benutzung würden sich krebserregende Weichmacher lösen. Ist das schlechte Image gerechtfertigt?
Andreas: Überhaupt nicht. Die PVC-Böden von damals sind auch gar nicht mehr Stand der Technik. Wir verwenden ausschließlich Böden von Herstellern, deren Qualität einer gewissen Norm entspricht und nur biologische Weichmacher z.B. aus Zuckerrüben verwenden. Wir sind nach Eurofins in der Klasse Gold zertifiziert. Das entpricht der Europäischen Spielzeug-Norm (Kinderspielzeug oder Schnullis)
Juliane: Aber wie bei allem gibt es hier auch schwarze Schafe. Genau wie bei anderen Produkten. Wenn ich billige Ware aus fragwürdiger Herstellung benutze und Kinderarbeit und co. in Kauf nehme, bekomme ich sicher auch Böden ohne Zertifikat, die dann schädlich sein können. Qualitativ minderwertigere Produkte halten natürlich auch weniger aus. So können sie sich z.B. bei höheren Temperaturen in der Nähe eines Ofens oder auf einer Fußbodenheizung verformen. Bessere Qualitäten bleiben da eher formstabil.

Das heißt also, Ihr Designboden würde auch der starken Belastung in Tanzschulen Stand halten?
Andreas: Speziell das Tanzen ist ja eine der härtesten Belastungen für so einen Boden, weil ich Druck und Drehbewegung hab. Das ist mit das Fieseste was ich so einem Boden zuführen kann. Es lässt sich dabei nicht vermeiden, dass bei harten Böden dadurch ein schmirgelnder Effekt auftritt und klitzekleine Mikrokratzer entstehen. Dafür wird das Material mit einer Schutzschicht überzogen, sodass der Boden selbst gar nicht angegriffen wird und durch neues Auftragen und Pflegen der Schutzschicht der Boden super erhalten werden kann.

Gibt es einen Unterschied in der Elastizität bei Parkett und Vinyl? Gerade im Tanzbereich ist es ja wichtig wie stark ein Boden nachgibt.
Juliane: Eines ist hier nicht Gelenkschonender als das Andere. Dafür trägt man ja beim sehr sportlichen Tanzen gut gefederte Schuhe.
Andreas: Beim Paartanz ist die Sohle ja ganz bewusst aus Leder, damit man im Schwung nicht abgebremst wird. Dafür brauchen Böden eine gewisse Härte. Da gibt es beim Vinyl keine Unterschiede zum Parkett.

Wenn ich mir diese PVC Produkte in meine Wohnung lege, mit welchem Pflegeaufwand muss ich da rechnen?
Juliane: Mit so gut wie keinem. Bei privater Benutzung wird der Boden nicht ansatzweise so stark belastet, wie in einer Tanzschule. Der Schutzlack wird also weniger beansprucht und es reicht regelmäßiges Reinigen mit Staubsauger und Wischmop.

Was war das ausgefallenste Objekt, das Sie jemals eingerichtet haben?
Andreas: Oh, da haben wir schon viel gemacht. Aktuell haben wir im Europa-Park die sogenannte Mack Bank ausgelegt. Das war eine relativ aufwendige Entwicklung mit Fries, mit Schlüsselsteine, mit eingeschnittenem Logo im Boden und und und. Da kann man schon viel machen. Auch was das Design angeht, haben wir den großen Vorteil, dass der Designboden nach allem aussehen und auch haptisch verändert werden kann.
Juliane: Wir haben z.B. Boden im Flugzeugstahl Look mit verschweißten Nieten oder Kopfsteinpflaster mit fühlbaren Fugen zwischen den »Steinen«. So kann man mit ein und demselben Boden auf der gleichen Ebene in einem Raum Holz im nächsten Stein, im wieder nächsten einen Metallboden legen ohne auf Unterschiede in der Materialhöhe achten zu müssen, da alles zusammenpasst.

Auf was stehen Sie zu Hause?
Andreas: Im Schlafzimmer auf Teppich. Im Wohnzimmer auf einem schönen Parkett, einfach für den Wohlfühlcharakter und weil es sich warm anfühlt. Parkett bleibt Parkett, das ist seit 100 Jahren der primäre Bodenbelag und vermittelt ein ganz eigenes Heimgefühl und eine eigene Wertigkeit. In der Küche und der Toilette auf Designbelag und im Badezimmer auf Teppich. Ich komme aus einem Raumaustatterhaus und habe da einfach eine Affinität zu Textilien. Da gönne ich mir auch den Luxus jedes halbe oder dreiviertel Jahr einen neuen Teppich im Bad zu legen.
Juliane: Ich wohne in einem Mietshaus mit Parkett und Fliesen. Aber könnte ich es nochmal selbst bestimmen würde ich auf jeden Fall auch ins Schlafzimmer und die Ankleide Teppich legen und sonst auf Vinylbelag umstellen.

Hiermit beantrage ich, dass die neue Single der 257ers »Vinyl« heißen soll. Ich will sie auf Schallplatte.

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