Seine erste große Bühnentour war »Ich bin dann mal schlank«, mit ihr ist Patric Heizmann bekannt geworden: Gesundheit, Essen und Bewegen sind seine großen Themen, die er unterhaltsam und nachvollziehbar als Speaker und Buchautor unter die Menschen bringt.
Für TANZEN – Das Magazin hat er Erziehungstipps für das Haustier, das viele ungewollt immer mit dabei haben: Den inneren Schweinehund.

Wer sich am Jahresanfang wieder daran erinnert, sich mehr um seine Gesundheit kümmern zu wollen, folgt dem stetig steigenden Trend der Selbstoptimierung. Der Jahresanfang steht für den Neubeginn, endet aber oft nach kurzem, diszipliniertem Versuch wieder in genau den alten Ess- und Bewegungsgewohnheiten.

Warum fällt es uns so schwer, Gewohnheiten zu verändern? Hauptsächlich hängt es damit zusammen, dass sie auf der unbewussten Ebene völlig autark ablaufen und damit energieschonend das Leben sehr vereinfachen. Ein massiver Eingriff in bisher bewährte Ess- und Bewegungsgewohnheiten wie es typische Diäten verlangen, wird schnell sabotiert, sobald sich im beruflichen oder privaten Alltag eine ungeplante Herausforderung ergibt. Weil wir dann entscheiden müssen, ob die beruflich/private Herausforderung unsere begrenzte Aufmerksamkeit beziehungsweise Willenskraft zugewiesen bekommt, oder ob sie weiterhin in die angelaufene Diät investiert wird.

Das Ergebnis ist nachvollziehbar und logisch: Das bisherige Essverhalten hat ja auch in der Vergangenheit gut funktioniert. Es hat sich »bewährt«: Lecker, sättigend, schnell zubereitet, einfach zu beschaffen, bezahlbar und vor allem gut verträglich. Und wer ein Auto hat und öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann, der nutzt diese kalorienschonenden Varianten, weil in uns noch das gleiche evolutionäre Energiesparprogramm routiniert abläuft, wie vor Hunderttausenden Jahren. Demnach sind wir auch nicht faul, sondern schlicht evolutiv ökonomisch veranlagt. Dieses Verhalten hat unser Überleben gesichert. Das ist auch der Grund, warum unsere typischen energiesparenden beziehungsweise bewährten Gewohnheiten so stringent verteidigt werden. Wir nennen den dafür verantwortlichen Wächter den »inneren Schweinehund«.

Eine umfassende Ernährungsumstellung wird nur dann gelingen, wenn wir zeitgleich keinen anderen größeren Herausforderungen gegenüberstehen, oder wenn der Druck beziehungsweise das Ziel groß genug ist. Erfolgsversprechender ist es für die Meisten mit einem straffen Lebensplan, zunächst an nur einem Tag in der Woche Referenzerfahrungen mit einem gesünderem Essverhalten zu sammeln. An einem Tag pro Woche, wöchentlich wiederholt, werden vorher festgelegte Regeln eingehalten:

Drei regelmäßige Mahlzeiten mit entsprechenden Esspausen, in jeder Mahlzeit Eiweiß. Zudem zumindest einmal davon mit bewusst weniger Kohlenhydraten, damit der Körper in dieser »Kohlenhydrat-Delle« bei niedrigem Insulin den Fettstoffwechsel noch mehr anschubsen kann. Ausreichend Kalorienfreies trinken, weil jeder Stoffwechselprozess wasserabhängig ist und somit die Metapher trefflich ist, der Stoffwechsel läuft bei genug Wasser wie ein Mühlrad.

Zehntauend Schritte am perfekten Tag machen nicht schlank, sensibilisieren aber das Bewegungsbewusstsein im Alltag: Der unbewusste Kalorieneinsparmodus wird überspielt durch das Auseinandersetzen mit dem Gedanken »Wo kann ich heute ein paar Extraschritte machen?«. Auch die bewusste Reflektion mit der Gedankenwelt sollte am perfekten Tag ins Bewusstsein rücken: »Wie spreche ich mit mir selbst? Liebevoll oder beleidigend? Wie oft sage ich JA zu an mich delegierten Aufgaben, bei denen ich eigentlich lieber ein NEIN gesagt hätte? Welche Fragen stelle ich mir eigentlich immer wieder?«. Gerade der letzte Punkt ist hochspannend. Denn wer sich ständig fragt: »WARUM schaffe ich es nicht, durchzuhalten?«, bekommt darauf Antworten, die genau das erklären. Wer sich dagegen ständig fragen wird: »WIE schaffe ich es durchzuhalten?“, ändert seinen Fokus auf eine potenzielle Problemlösung.

Die siebte Regel kümmert sich um einen besseren Schlaf und die Entspannung. Diese sieben Regeln an einem Tag wiederholen sich Woche für Woche.

Nach wenigen Wochen kommt es zum Bewusstsein, wie gut dieser »perfekte Tag« tut: Man hat zum Beispiel mehr Energie, ist wach, geistig frisch, gut gelaunt, und schläft besser. Damit stellen wir unser bisheriges, über Jahrzehnte bewährtes, Essverhalten in Frage. Automatisch und damit unbewusst werden dann die Regeln, die am einfachsten gelingen, mit in andere Tage übernommen. Nicht konsequent, aber immer öfter. Damit entwickelt sich ein neues, gesundes Essverhalten fernab der klassischen Diäten.

Wer seinen inneren Schweinehund in die Hundeschule schicken will: Patric Heizmann bietet einen kostenlosen Online-Workshop, der etwa eine Stunde dauert: www.webinar-ph.de