Als der damals noch relativ unbekannte Schauspieler John Travolta im Jahr 1977 die Rolle des Tony Manero in „Saturday Night Fever“ annahm, hatte er sicherlich nicht damit gerechnet, dass sich dadurch sein Leben, die Tanzwelt und die Popkultur nachhaltig verändern würde. Die Disco-Welle kam durch den Film ins Rollen und löste einen weltweiten Tanzhype aus, der auch nach 40 Jahre noch immer sichtbar ist.

Sobald auf einer Hochzeit, einer Party oder im Radio die Bee Gees im zarten Falsett einen ihrer Disco Hits anstimmen, ist er da: “Der Finger!” Hoch in die Luft und hinunter zur Hüfte und wieder hoch… Selbst Menschen, die den Film „Saturday Night Fever“ nicht gesehen haben, kennen diesen wohl ikonischsten Disco-Move aller Zeiten.

Zum 40-jährigen Jubiläum lebt der Disco-Hype weltweit wieder auf. Der Allgemeine Deutsche Tanzlehrerverband (ADTV) verlieh den Titel „Tanz des Jahres 2017“ gleich dem ganzen Genre „Disco“. Der bekannteste Tanz ist hier der Discofox. Doch die Palette erstreckt sich noch weiter, denn die schnelle Umsetzbarkeit und der entspannte Stil hat auch in anderen Tänzen Einzug gehalten und beschert uns neue Tänze wie die Discosamba oder den Discowalzer.

So feiern wir also dieses Jahr die clubtauglichen Tänze, bei denen wir, ganz in Tony-Manero-Manier, ohne große Anstrengung die Tanzflächen regieren und einfach cool dabei aussehen. Auch ohne den legendären weißen Anzug.

Film Trivia:

„Saturday Night Fever“ war der umsatzstärkste Tanzfilm bis „Black Swan“ (2010) ihn nach über 30 Jahren vom Thron gestoßen hat.

Der Film war bereits zum Großteil abgedreht, als die Bee Gees den Auftrag bekamen die Musik zu schreiben. Einzig die Eröffnungsszene, bei der John Travolta zu „Stayin‘ Alive“ die Straße entlang läuft, konnte zum Original-Song gedreht werden. Deswegen läuft John auch so wunderbar im Takt.

Wenn aber nicht zu den Bee Gees, zu welchen Songs haben die Schauspieler beim Dreh denn dann getanzt? Laut Travolta zu Titeln von Boz Scaggs und Stevie Wonder.

Der Soundtrack zum Film war lange Zeit der meistverkaufte Soundtrack aller Zeiten und wurde erst 1993 durch “Bodyguard” abgelöst.

Der eigentlich ohne „g“ geschriebene Titel „Stayin‘ Alive“ flimmert in der Eröffnungsszene als „Staying Alive“ über die Leinwand. Hier hatte sich wohl entweder der Praktikant vertippt oder jemand erahnte bereits die Fortsetzung von 1983, die nämlich den Titel “Staying Alive” trug. (Regie führte hier übrigens ein gewisser Sylvester Stallone.)

John Travolta und Karen Lynn Gorney erfanden für den Film auch einen eigenen Tanz, den Tango-Hustle. Dieser ist nach ca. 55 Minuten bei einer Proben-Szene im Film zu sehen. Der Choreograph hatte es verpasst, an diesem Tag ans Set zu kommen und so mussten die beiden etwas Eigenes kreieren.